>> Begeisterung durch gelungenen Ausdruck wird zu

 

 

 

 

  und > SprechLust <


 Poesie als "Werkzeug" – sich selber zu kreieren -

 und durch die Dichtung ganz neu sprechen zu lernen

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: Natürlich können wir alle „sprechen“ und selbstverständlich ist Poesie kein „Werkzeug“ um damit eine lockere Schraube wieder festzudrehen – und dennoch kann die Sprache der Dichtung eine Wirkung er-"zeugen", die unser Leben sinnlich-sittlich bereichert weil wir uns sprechend zum eigenen "Werk" machen.

 

Und das erneute Sprechen lernen? – Nun, es macht doch wohl einen großen Unterschied aus, ob ich Gedichte lese, ob ich sie vorgetragen oder rezitiert höre oder ob ich selber aktiv in den Sprachfluss der Dichtung steige und erste „Schwimmversuche“ unternehme… - In der Sprechkunst kommen Hören und Sprechen zusammen – und zwar derart, dass man lernen kann, selber sein bester Zuhörer zu werden, weil einem die Worte mit der Zeit schon sagen werden, wie sie eigentlich gerne klingen wollen und man dadurch aus dem innerlichen Hören eine feinsinnige Korrektur an die Hand bekommt, die natürlich bisweilen schmerzhaft sein kann, da man die Differenz zum eigenen Sprachausdruck erlebt.

 

Will hier vielleicht jemand, dass ich mich meiner gut verpackten Frustration aussetze, die mir verbot in größerer Runde den Mund aufzumachen weil es schon damals in der Schule schrecklich war, ein Gedicht vorzutragen?!

 

Nein,im Gegenteil! Es soll Freude bereiten und Spaß machen, die eigene Stimme einmal schöner erklingen zu lassen als im Alltag üblich; es wirkt erfrischend, den Atem wirklich einmal zu nutzen und seine Kraft zu spüren und es kann geradezu Lust bereiten, die vielgestaltige Artikulation einmal völlig anders zu „schmecken“, denn das ist das Interessante, dass die Zunge nicht nur das schmecken kann, was in den Mund herein kommt sondern auch das, was aus dem Mund hinaus klingt.  – Das sind, wenn man so will, bereits „übersinnliche“ Genüsse, die einem im „Sprechmenü“ zuteil werden können.

 

Soetwas kann man natürlich nicht glauben, solange man ein poetisches Sprechen nicht ausprobiert hat – und manches könnte ja „beim ersten Mal“ wehtun…  – aber lernen kann man das schon!

 

Hier kann es also tatsächlich um ein neues Sprechenlernen gehen, da die Alltagssprache meistens lediglich der Kommunikation dient, also ein „hörbares Fahrzeug“ für die Gedanken und vielleicht auch von Gefühlen ist. – Aber das reicht doch auch, was brauche ich denn die Fähigkeit, ein Gedicht zu rezitieren?  – das ist heute doch nicht mehr gefragt! – Da ist wahrscheinlich etwas dran, aber darum gehtes ja auch gar nicht. Die Dichtkunst ist auch nur ein Medium und diePoesie ein Werkzeug, um dem Menschen zu seinem Ausdruck zu verhelfen.

 

Kennen Sie das erhebende Gefühl, wenn es Ihnen gelungen ist, dem eigenen Anliegen einen respektablen Ausdruck zu verleihen; wirklich auszudrücken, was Ihnen eigen ist? – Das hat sicherlich nicht nur Ihnen persönlich Eindruck gemacht!...

 

Undwenn Sie nun in die Fußstapfen großer Geister treten – nein, Sie sollen jetzt nicht unbedingt selber Gedichte schreiben sondern lediglich das aussprechen, was andere vor Ihnen gedacht und erlebt haben,   dann folgen Sie den Dichtern in Gefilde, die Sie alleine vermutlich nicht so leicht erklommen hätten, so aber eine Orientierung haben, sich in diesem Neuland zurecht zu finden. Dieses Neuland liegt eventuell etwas höher als das Alltagsbewußtsein und Goethe hätte vielleicht gesagt, es „zieht uns (wie das "Ewig-Weibliche") hinan“ oder, wie er es auch ausgedrückt hat: „Denn das ist der Kunst Bestreben, Jeden aus sich selbst zu heben, Ihn dem Boden zu entführen; Link und Recht muß er verlieren. Ohne zauderndes Entsagen; Aufwärts fühlt er sich getragen!...“

 

Darin liegen die Möglichkeiten der poetischen Kunst, dass das Höhere im Menschen angesprochen wird, dem wiederum Ausdruck verliehen werden kann. In diesem Sinne kann Poesie doch von einem großen Werk „zeugen“, welches nicht nur Gottgegeben sondern auch Menschengemacht ist.

 

So laden die gleichnamigen Seminare dazu ein, (siehe Angebote), anhand von Sprechübungen und kleinen Gedichten, die manchmal etwas von der entsprechenden  Jahreszeit eingefangen haben, mit „SprechLust“ den eigenen Ausdruck zu finden. Hierbei sind keinerlei Vorkenntnisse in Sprachgestaltung notwendig – es darf höchstens etwas Neugier mitgebracht werden und die Bereitschaft, sich auf Ungewohntes einzulassen.